Jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Egal, ob Sie eine 20€-Retro-Digitaluhr oder eine Luxusuhr für über 20.000€ besitzen – jede Uhr sollte bestmöglich gepflegt werden. Um den Glanz und die Langlebigkeit Ihrer Uhr zu erhalten, haben wir einige Pflegetipps für Sie zusammengetragen. Wenn Sie mehr über die optimale Pflege Ihrer Armbanduhr erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen, unser kostenloses Uhrenmagazin anzufordern.
Wieso sollte man seine Uhr pflegen?
Um den Glanz und die Funktion Ihrer Armbanduhr zu erhalten, ist es enorm wichtig, diese regelmäßig zu pflegen. Hierfür sind keine überteuerten Pflegesets oder Reinigungsmittel nötig. Oftmals reichen bereits einfache Haushaltsmittel aus, um Ihre Uhr intakt zu halten. Um Ihnen die Reinigung und Pflege Ihrer Armbanduhr so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir in diesem Artikel unsere vier goldenen Tipps für Sie zusammengetragen.
Die optimale Pflege für Ihre Uhrenarmband
Armbänder gibt es in verschiedenen Ausführungen, wie beispielsweise aus Stahl, Leder oder Silikon. Je nach Armbandart ist eine individuelle Pflege notwendig.
Stahlarmbandpflege:
Das heutzutage am häufigsten verwendete Armband ist das Stahlarmband. Stahlarmbänder sind sehr robust und widerstandsfähig. Bei Stahlarmbändern treten zwei Hauptprobleme auf: Sie neigen dazu, schnell zu verkratzen und zu rosten. Zudem bieten die Fugen zwischen den einzelnen Bandgliedern die perfekte Möglichkeit, dass sich Schmutz festsetzen kann.
Das Armband vor Kratzern zu schützen ist nahezu unmöglich. Man kann schnell mal irgendwo mit dem Armband hängenbleiben oder über raue Oberflächen schleifen. Um Kratzer aus dem Armband zu entfernen, besteht die Möglichkeit, das Armband polieren zu lassen. Hierfür sollten Sie allerdings unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Wenn das Uhrenarmband nicht fachgerecht poliert wird, könnten die scharfen Kanten abgerundet werden und die Schleifstruktur des Armbandes könnte verloren gehen.
Um das Armband vor Rost zu schützen, gibt es einige einfache Verhaltensregeln. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Armbanduhr beim Schwimmen tragen, sollten Sie die Uhr nach dem Verlassen des Wassers gründlich abtrocknen. Bei schweißtreibenden Aktivitäten empfiehlt es sich, die Uhr entweder auszuziehen oder danach mit Wasser abzuspülen und sie mit einem sanften Tuch trocken zu reiben. Das Abspülen unter Wasser dient dazu, den Schweiß von der Uhr zu entfernen, da dieser salzhaltig ist und auf Dauer das Material schädigen kann. Sollte Ihre Armbanduhr dennoch rosten, sollten Sie die betroffene Stelle sofort mit einer weichen Bürste abbürsten. Oftmals ist der Rost nur oberflächlich und lässt sich gut entfernen.
Um Ihr Stahlarmband optimal zu pflegen, sollten Sie das Stahlband wöchentlich unter einem Wasserstrahl mit einer weichen Bürste, zum Beispiel einer Zahnbürste, reinigen. Dadurch entfernen Sie alle schädlichen Flüssigkeiten und Verschmutzungen.
Lederarmbandpflege:
Die Pflege von Lederarmbändern stellt wohl die komplexeste Form der Armbandpflege dar. Klassische Armbänder aus Leder sind äußerst empfindlich und benötigen intensive Pflege. Es ist ratsam, das Armband vor jeglicher Art von Flüssigkeiten zu schützen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass das Lederband nicht direkter UV-Strahlung ausgesetzt ist. Sollte das Lederarmband reißen oder Beschädigungen wie beispielsweise Löcher aufweisen, sind diese in der Regel irreparabel.
Lederarmbanduhren sind nicht unbedingt für den täglichen Gebrauch gedacht. Wenn Sie beispielsweise beim Sport, Schwimmen oder anderen körperlichen Aktivitäten eine Uhr tragen möchten, raten wir von einer Lederarmbanduhr ab. Es empfiehlt sich, eine Lederarmbanduhr nur zu bestimmten Anlässen zu tragen, wie zum Beispiel bei Geschäftsterminen.
Anders als das Stahlband sollten Sie das Lederarmband niemals direkt mit Wasser reinigen. Wenn Sie das Armband reinigen möchten, empfiehlt sich eine sehr weiche Bürste, die Sie leicht anfeuchten und vorsichtig über das Armband führen können. Um das Leder schön geschmeidig zu halten und ein Austrocknen zu verhindern, empfiehlt sich die Verwendung eines Lederpflegesets. Abhängig vom Hersteller sollten Sie das Lederarmband etwa einmal pro Monat mit der Lederpflegepaste behandeln.
Silikonarmbandpflege / Kautschukarmbandpflege:
Silikonarmbänder eignen sich perfekt für körperliche Aktivitäten. Dies liegt daran, dass das Material sehr strapazierfähig ist und sich optimal dem Handgelenk anpasst. Silikonarmbänder sind sehr pflegeleicht und widerstandsfähig gegen Beschädigungen. Im Grunde gibt es zwei Hauptgefahren bei Silikonarmbändern. Durch hohe Gewalteinwirkung kann das Armband reißen. Zudem kann sich im Laufe der Zeit bei älteren Silikonarmbändern der Weichmacher im Material auflösen.
Silikonarmbänder kann man zu jedem Anlass tragen. Bei Armbändern mit hellen Farben sollten Sie jedoch den Kontakt mit Wasser oder Cremes wie z. B. Sonnencreme vermeiden. Dies liegt daran, dass das helle Material im Laufe der Zeit vergilben kann und dadurch das optische Erscheinungsbild beeinträchtigt wird. Falls Sie dennoch mit Ihrer Silikonarmbanduhr schwimmen möchten, empfiehlt es sich, die Uhr bzw. das Silikonarmband unmittelbar nach dem Verlassen des Wassers abzutrocknen. Um das Armband von Schmutz zu befreien, können Sie das Silikonarmband mit Seifenwasser und einer weichen Bürste abbürsten.
Um zu verhindern, dass Ihr Silikon- oder Kautschukarmband porös wird, empfehlen wir Ihnen, Ihr Armband regelmäßig mit einem Pflegemittel einzureiben. Hierfür können Sie beispielsweise Pflegemittel für Gummidichtungen verwenden. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihr Silikonarmband oder Kautschukarmband auch in zehn Jahren noch optimal intakt sein wird.
Schutz vor Staub und Beschädigungen
Um sicherzustellen, dass Ihre Armbanduhr auch dann geschützt ist, wenn Sie sie nicht tragen, empfehlen wir Ihnen, diese in einer Uhrenbox aufzubewahren. Dies hat mehrere Vorteile:
Sie schützen Ihre Armbanduhr vor Verschmutzungen wie beispielsweise Staub. Staub kann sich in jede noch so kleine Spalte ablagern. Auch das Uhrwerk Ihrer Uhr kann durch Staub beschädigt werden. Diese Gefahr besteht jedoch nur bei Automatikuhren bzw. mechanischen Uhrwerken.
Ein weiteres Problem stellt die hohe Luftfeuchtigkeit dar. Sollte Ihre Armbanduhr längere Zeit in einem Raum mit besonders hoher Luftfeuchte liegen, besteht die Gefahr von Korrosion. Diese ist zwar meist oberflächlich und lässt sich leicht entfernen, dennoch ist dies vermeidbar.
Ein klassisches Szenario ist, man kommt von der Arbeit nach Hause, geht ins Bad und legt seine Armbanduhr neben das Waschbecken. Dies sollten Sie jedoch vermeiden. An einem Waschbecken befinden sich viele schädliche Chemikalien, die Ihre Uhr bzw. das Material angreifen können. Dazu gehören beispielsweise Parfüm, Haarspray, Reinigungsmittel oder Kontaktlinsenlösungen. Spritzer von Zahnpasta können auf der Uhr unschöne Flecken bilden. Diese lassen sich zwar leicht entfernen, stellen jedoch eine unnötige Belastung für die Uhr dar.
Eine sehr unscheinbare, jedoch häufige Ursache für beschädigtes Uhrenglas sind herunterfallende Gegenstände. Sie legen die Uhr beispielsweise auf den Esstisch und räumen das benutzte Geschirr ab. Dabei fällt eine Gabel vom Teller auf die Uhr, und schon entstehen Kratzer oder Risse im Uhrenglas. Hierbei hilft selbst das hochwertigere Saphirglas leider nicht mehr.
Glauben Sie es oder nicht, es lohnt sich, eine Minute länger zu investieren und die Uhr wieder zurück in ihre Box zu legen. Die meisten Uhren werden bereits in einer passenden Aufbewahrungsbox geliefert. Alternativ bieten wir auch hochwertige Aufbewahrungsboxen in unserem Shop an.
Die optimale Uhrwerkpflege
Uhrwerke sind wahre Kunstwerke der Uhrmacherkunst. Dieser Abschnitt des Blogs behandelt ausschließlich mechanische Uhrwerke bzw. automatische Uhrwerke. Quarzuhrwerke hingegen sind äußerst pflegeleicht. Den Unterschied zwischen einem Quarzuhrwerk und einem Automatikuhrwerk haben wir bereits in einem anderen Blogbeitrag erklärt.
Ein mechanisches Uhrwerk besteht aus über 130 Einzelteilen. Das bedeutet, dass es auch über 130 Verschleißteile gibt. Um den Verschleiß sowie die Notwendigkeit von Reparaturen an Ihrer Armbanduhr möglichst gering zu halten, ist es notwendig, ein Automatikuhrwerk regelmäßig zu pflegen.
Eine Automatikuhr funktioniert nur, wenn sie in Bewegung ist. Sollten Sie Ihre Uhr über einen längeren Zeitraum aufbewahren, zum Beispiel in einem Safe, empfiehlt es sich, das Uhrwerk mindestens einmal im Monat manuell aufzuziehen. Das können Sie tun, indem Sie die Krone rückwärts drehen. Dadurch wird das gesamte Uhrwerk in Bewegung gesetzt. Dies ist vergleichbar mit einem Auto, dessen Motor ebenfalls regelmäßig in Betrieb sein sollte. Alternativ gibt es auch spezielle Uhrenbeweger für Automatikuhren, die die Uhr kontinuierlich drehen und somit aufziehen. Diese sind jedoch sehr teuer und benötigen einen Stromanschluss.
Bei Luxusuhren wie beispielsweise Rolex ist es von essentieller Bedeutung, die Uhr bzw. das Uhrwerk mindestens alle fünf Jahre einer sogenannten Revision zu unterziehen. Bei einer Revision zerlegt der Uhrmacher das gesamte Uhrwerk, reinigt es und ölt alle beweglichen Teile erneut. Dadurch wird das mechanische Uhrwerk umfassend überholt und ist praktisch wieder wie neu. Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihre Uhr einer Revision zu unterziehen, achten Sie darauf, dass der Uhrmacher das vom Hersteller empfohlene Feinöl verwendet.
Vor diesen Chemikalien und Flüssigkeiten sollten Sie Ihre Uhr schützen
Die Gefahr von Chemikalien und bestimmten Flüssigkeiten wird bei Armbanduhren oft unterschätzt. Wie bereits weiter oben erwähnt, können bereits das einfache Ablegen auf einem Waschtisch Beschädigungen an Ihrer Armbanduhr verursachen.
Einer der häufigsten Gründe für Schäden an Armbanduhren durch Flüssigkeiten ist Salzwasser. Salzwasser enthält kleine Salzkristalle, die sich im Uhrwerk festsetzen und die Uhr beschädigen können. Besonders betroffen sind Quarzuhren. Die im Wasser enthaltenen Salzkristalle setzen sich in der Elektronik des Quarzwerks ab und beeinträchtigen die elektronischen Impulse. Bei Automatikuhren bzw. mechanischen Uhren ist das Risiko nicht ganz so groß. Dennoch empfehlen wir Ihnen, unmittelbar nach dem Baden im Salzwasser Ihre Armbanduhr mit Süßwasser abzuspülen. Wenn Sie mit Ihrer Automatikuhr häufig in salzhaltigen Gewässern schwimmen, empfiehlt es sich, regelmäßig eine Revision durchführen zu lassen, um die Salzkristalle aus dem Uhrwerk zu entfernen.
Ein weiterer Grund für Beschädigungen ist der Kontakt mit Reinigungsmitteln. Abhängig von der Uhr und dem Armband kann der Kontakt mit ätzenden Reinigungsmitteln verheerende Folgen für Ihre Armbanduhr haben. Deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihre Armbanduhr abzulegen, wenn Sie mit ätzenden Reinigungsmitteln arbeiten.
Fazit
Die Pflege einer Armbanduhr kann sowohl sehr einfach als auch recht komplex sein. Je nachdem, welche Uhr bzw. welches Uhrwerk Sie besitzen, kann die Uhrenpflege auch sehr kostengünstig und mit nur geringem Aufwand verbunden sein. Mit nur wenigen Minuten pro Woche können Sie die Lebensdauer Ihrer Uhr erheblich verlängern.
Wenn Sie noch mehr über die Pflege von Armbanduhren erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen Uhrenpflegeguide.
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